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Am Himmel über Afrika
Kaum Straßen oder Schienen: Der Journalist Jonathan Ledgard will mit Star-Architekt Norman Foster in Ruanda ein Netzwerk aus Drohnenfüghäfen bauen
Lord Norman Foster, der
vielleicht berühmteste
Architekt der Welt, war
entwaffnet. In New Mexico
hat der 81-jährige Engländer den
ersten Weltraumhafen der Welt
gebaut, in Peking den größten
Airport-Terminal. Und nun überfiel
ihn dieser Journalist mit der
Idee für ein völlig neues Transportnetz.
Mit Drohnen. In Afrika.
Der Star-Architekt sagte ja.
Jonathan Magnus Ledgard war
für Foster kein Unbekannter. Er
hatte den britischen Lord schon
einmal interviewt, als er noch für
The Economist schrieb. Als er bei
Norman Foster vorspricht, ist er
kein Reporter mehr. 2013 hat er an
der Eidgenössischen Technischen
Hochschule Lausanne (EPFL) das
Wissenstransfer-Labor Afrotech
gegründet. Er will Hightech nach
Afrika bringen, um den ausgebluteten
Kontinent nach vorn zu
bringen.
„Afrika hat keine industrielle
Basis und wird wohl auch nie eine
bekommen“, sagt Ledgard, der
als Korrespondent viele Meilen
auf den Buschpisten der Subsahara
zurückgelegt hat. Für viele
Gegenden sei die einzig mögliche
wirtschaftliche Zukunft daher der
Austausch von Waren, glaubt er.
„Aber es gibt noch immer keine
Straße quer durch Afrika, keine
Tunnel und kaum Brücken“,
sagt Ledgard.